Mittwoch, 28. November 2007

Philippinen – Sonntag – Chinatown/Makati





Unser Halal-Fruehstueck nehmen wir in einem nahegelegenen 24 Stunden geoeffneten arabisch-tuerkischen Restaurant ein. Ich bestelle mir einen Yoghurt. Ich werde enttaeuscht von dem qualitativ schlechten tuerkischen Yoghurt und waehle ein anderes Gericht: Pita. Aliza fragt mich, wohin wir heute gehen sollen, denn ich bin immer der, der die Routen und Ziele plant. Ich blaettere in meinem Manila-Touristguide herum. Unter den Attraktionen und Sehenswuerdigkeiten finde ich Intramuros und den Rizal Park, wo wir bereits gestern waren und eine lange Liste mit Hyper-, Mega- und Supermalls (Einkaufszentren), von denen es eine Menge gibt. Die wenigen Museen, die es in Manila gibt fallen weg, denn meine Gasteltern moegen keine Museumsbesuche und ausserdem erwarte ich hier keine kinderfreundlichen Museen. Uebrig bleibt nur noch Chinatown.

Vom Restaurant gehen wir zunaechst in Richtung Kueste. Die so genannte Baywalk Kuestenpromenade sieht ein wenig gepflegter und sauberer, als der Rest Manilas aus. Palmenalleen saumen die Uferpromenade. Ab und zu sprizt Wasser auf den Gehweg. Einzig und allein das schmutzige, uebelst stinkende Meereswasser der verdreckten Manila Bay truebt die Atmosphaere. Nach einigen Hundert Metern gehen wir wieder ins Stadtgebiet hinein. Waehrend wir gehen fange ich an zu schwitzen, weil Sophia in meinen Armen schlaeft und ebenfalls schwitzt. An einem schoenen Platz mit vielen Cafes und zweistoeckigen Haeusern legen wir eine Rast ein, bevor wir das letzte Stueck zur LRT-Haltestelle (staedische Hochbahn) laufen.

Am Eingang werden wir wieder von Sicherheitspersonal ueberpruft, wie auch in unserem Hotel und in allen anderen oeffentlichen Gebaeuden. Ich oeffene meinen Rucksack und gehe durch die Durchleuchtungsanlage. In den Philippinen sind Bombenanschlaege an der Tagesordnung. Erst vor zwei Tagen ist in einem Einkaufszentrum eine Bombe hochgegangen und toetete mehrere Menschen. Der Mordanschlag auf eine Politikerin vor zwei Wochen wurde sogar in malaysischen Zeitungen besprochen. Der Bahnhof zehn Meter ueber der Schnellstrasse ist dreckig und die Luft von dem Verkehr unter der Sattion verpestet. Als ich meinen Fotoapparat zuecke schreit eine Angestellte vom Bahnsteig gegenueber auf und bedeutet mir die Kamera sofort wieder einzustecken. Ein Polizist schickt us zu einem anderen Teil des Bahnsteigs, an dem die fuer Frauen und Familien reservierte Waggons halten werden. Mir faellt der Kontrast zwischen peinlich genauer Sicherheitskontrollen und dem chaotischen Strassenverkehr auf.

Chinatown leidet nicht minder unter starkem Smog. Ich errinnere mich daran, einmal gelesen zu haben, das Manila die Stadt mit der weltweit schlechtesten Luftqualitaet ist und kann dies nun bezeugen. In den Arkadengaengen bieten Haendler Spielzeuge, Snacks, Werkzeuge und Kleidung zu Tiefpreisen an. Wir schieben uns zwischen den Menschenmassen durch die engen Strassenschluchten. An einem kleinen Platz finden wir abermals eine Kirche vor und den ofiziellen Eingang zum Chinatown. Chinatown mit den hunderten von Juweliergeschaeften selbst ist jedoch langweiliger, als die Umgebung. Fast jede Stunde suchen wir einen McDonald’s oder KFC auf um eine Toilette fuer Danial, Yasmin oder Sophia zu finden. Fast-Food-restaurants gibt es en masse. Neben Filialen der amerikanischen Ketten von Burger King bis Dungkin Donuts beherschen auch die Restaurants des lokalen Equivalents von McDonald’s Jollibee und Chowking (chinesisches Essen) das Strassenbild. Ausserdem ist Manila die Stadt mit der vermutlich hoechtsen Dichte an 7Eleven-Supermaerkten.

An Alizas und Sarodins Gesichetern kann ich erkennen, das sie sich in diesem Viertel nicht wohl fuehlen und wir fahren in einem Taxi nach Makati, dem wichtigsten Wirtschaftszentrum des Landes. Die Groesse der dortigen Einkaufszentren wundert mich nicht mehr. Dennoch versucht sich Greenbelt von den anderen abzuheben, indem die Mall reich bepflanzt ist und Restaurants sich in einem kuenztlichen Park befinden. Der Business District mit den breiten Strassen zwischen den Hochhaeusern wirkt trostlos. Heute ist Sonntag.

Wir fahren zurueck zum Hotel und ich gehe mit den Kindern schwimmen. Zum Abendessen gehen wir in ein kleines indisches Restaurant. Ich esse einen der besten Biryani Rice, den ich je hatte.

1 Kommentar:

Willibald Wichtig hat gesagt…

Recht interessant. Suche auch gerade etwas für das nächste WE und bin deshalb auf das Blog gestossen. Allerdings muss ich in paar Punkten widersprechen. Manila ist weit davon entfernt die Stadt mit der höchsten Luftverschmutzung zu sein. Städte in China, Indien, Indonesien sind weit schlimmer. Auch der Strassenverkehr und das Chaos ist verglichen mit Jakarta eher harmlos. Aber ok, wenn man aus KL kommt oder eigentlich aus D-Land kommt einem das hier schon ziemlich übel vor. Aber keine Angst, es geht noch schlimmer ;)