Dienstag, 27. November 2007

Philippinen – Freitag – Hauptstadt Manila





Es ist 0500 Uhr, Freitagmorgen. Ich habe zwei Stunden geschlafen. Trotz enormer Muedigkeit bin ich schnell wach und fit, denn gleich fliege ich mit meiner ganzen Gastfamilie nach Manila in die Philippinen. Duschen, die letzten Sachen in den Koffer schmeissen, Diabetesuntensilien ueberpruefen und Pass einstecken dann gehe ich ins Schlafzimmer und versuche Danial, Yasmin und Sophia aufzuwecken, was mir aber nicht gelingt ohne, dass sie anfangen zu weinen. Das Taxi steht bereits vor der Haustuer und die Kleinen springen fuer einen Augenblick unter die Dusche. Im Taxi bemerkt Sarodin, dass er alle Paesse vergessen hat und lauft zurueck ins Haus. Sophia & Co. machen es sich in meinen und Alizas Armen bequem und schlafen weiter.

Fuer Sophia ist es der zweite Flug in ihrem Leben und sie freut sich schon seit langem riesig auf den heutigen Tag. Dauernd sagte Sophia mir, dass sie im Flugzeug Maggi (Maggi produziert in Malaysia ein sehr verbreitetes und beliebtes Nudelgericht in einem Plastikbecher, welches man mit heissem Wasser zubereitet) essen moechte. Doch dann wird nichts daraus, denn alle schlafen kurz nach dem Start ein.

Wir landen in Clark Field, 100 km noerdlich von der philippinischen Hauptstadt Manila. Die Mittagssonne scheint auf den heissen Beton der ehemaligen US Air Force Base. Vor dreissig Jahren starteten hier die Jets, um ueber Vietnam ihre Bomben niederzulassen. Die lokale Wirtschaft, die vom Stuetpunkt abhaengig war, brach nach dem Abzug der Amerikaner voellig zusammen, doch seit einigen Jahren geht es wieder aufwaerts mit der Provinz Pampanga.

Nur knapp eine Stunde fahren wir im Bus auf einer Autobahn bis wir in die staedische Region Metro Manila einfahren. Der Verkehr wird dichter und zaeher. Neben der Strasse tauchen die ersten Slums auf. Mich begeistern die vielen verschiedenen Transportmittel. Ich sehe motorisierte Dreirad-Mofas aber auch muskelkraftbetriebene Rikscha-aehnliche Dreiraeder, deren kleine Raeder meiner Einschaetzung nach, einen ungeheuren Kraftaufwand verlangen muessen. Am schoensten finde ich die bunt-bemalten und verzierten so genannten Jeepneys. Wie der Name verraet, handelt es sich bei diesen Gefaehrten um umgebaute Gelaendewagen. Nicht nur deren Design sondern auch die vielen Fast-Food-Restaurants zeigen den amerikanischen Einfluss in dieser ehemals einzigen, wichtigen US-Kolonie.

Um mich herum tauchen mehrere „Skylines“ auf und ich merke schnell, dass es in dieser Staedteagglomeration mehrere Innenstaedte gibt. Hier leben mehr als 11 Millionen Menschen. Nach meinem ersten Eindruck kommt mir Manila heruntergekommen, aermlich und vor allem verschmutzt vor und dennoch erweckt die Betriebsamkeit und auch das Chaos mein Interesse an dieser Stadt.

Durch Alizas Geschaeftskontakte wohnen wir in einer geraeumigen Suite im 18 Stockwerk des Hotels Pavilion Manila. Im Erdgeschoss befindet sich eine Filiale von Casino Philipino. Das Hotel befindet sich im lebendigen touristischen Zentrum von Manila.

Yasmin & Co. draengen mich mit ihnen schwimmen zu gehen. Der Swimming Pool gehoert zu den langweiligsten, die ich kenne und doch haben wir unseren Spass. Abwechselnd moechte einer in die Luft geworfen werden und auf mir „surfen“. Damit auch Yasmin und Danial Spass haben, muss ich Sophia ab und zu an den Rand setzen, wo sie augenblicklich anfaengt laut zu weinen.

Unser Abendessen nehmen wir in einem luxerioesen indischen Restaurant ein. Es ist das einzige zu Fuss erreichbare Restaurant, welches HALAL-Kueche garantiert. Im Gegensatz zu anderen Muslimen sind Malaysier anscheinend in diesem Punkt sehr streng und wuerden zum Teil noch nicht einmal McDonald’s-Pommes im Ausland essen, da diese in Kontakt mit den Kuechengeraeten des Schweinefleischhamburgers in beruehrung gekommen sein koennten. Spaeter gehen wir noch kurz in der nahegelegenen Megamall Robinsons spazieren.

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