Sonntag, 11. November 2007
Deepavali - Gedangsa – Donnerstag (deepavali)
1000 Uhr. Ich stehe auf. Auf dem Weg in die Kueche begegnen mir rote Augen und geschwollene Traenensaecke. Fast alle sind totmuede. Nach und nach kommt Leben ins Haus. Kavithas Mutter zeigt mir, wie ich das suedindische Crepebrot Tosai zubereite. Der breiige, weisse Teig besteht aus Wasser, Linsen und verschiedenen Reissorten. Wir benutzen eine flache Pfanne ohne Rand. Innerhalb von nur drei Minuten ist ein Thosai fertig. Schnell lege ich es auf mein Bananenblatt und dippe es in die Dahl-Sosse.
Ich gehe mit ein paar Jugendlichen zum nahen hinduistischen Tempel. Ich sehe keinen Betenden und auch der Brahmane ist nicht anwesend. Wir malen uns ein Bindhi auf die Stirmn und gehen wieder zurueck. Im Bezug auf tempelrituale haette ich doch mehr erwartet. Egal.Ich erlebe bei dieser Familie andere interessante Dinge. Wir besuchen einige Verwandte. Als ich die Kekse auf den Tischen sehe, Chinaboeller knallen hoere und auch noch Geldgeschenke in Papiertueten erhalte muss ich schmunzeln. Dieses Land ist wirklich extrem multikulturell. Die Kulturen schauen sich alle gegenseitig die schoensten Braeuche ab. Bei Indern und Chinesen gibt es Kekse, was eigentlich ein malaiischer Gebrauch zu Hari Raya ist. Inder und Malayen moegen chinesische Boeller und Raketen und vergeben ausserdem das chinesische Geldgeschenk Ang Pow unter anderen Namen und in andersfarbigen Papiertueten. So sind die indischen geldtueten violett, die malaiischen gruen und die chinesischen traditionell rot.
Zurueck im Haus bekommen wir von einem Nachbarn eine Mango, wie ich sie noch nie in meinem Leen gesehen habe. Sie ist groesser als mein Kopf und das Fruchtfleisch ist orangegelb und nirgendwo schlecht. Die frischen Mangostuecke werden herum gereicht.
Ich setze mich zu den Maennern. Ploetzlich gibt mir einer eine geoeffnete Frucht mit weissem fruchtfleisch und dicken braunen Kernen. Ein Mann erklaehrt mir es sei eine Cocofrucht. Ich kann nicht glauben, dass aus dieser Frucht Schokolade hergestellt wird. Aber es stimmt. Die Maenner erklaehren mir den Trockprozess, erzaehlen mir von Dorfewohnern, die das Kakaopulver herstellen und zeigen mir schliesslich auch eine Plastikdose mit Kakaopulver. Der bittere Geschmack taeuscht nicht.
Gegen Nachmittag statten wir weitere Besuch in den abgelegensten Winkeln der Oelplamplantagen ab.
Am spaeten Nachmittag faehrt mich der Hausbesitzer in eine Plantage und zeigt mir auch Kautschukbaeume.
Zum Abendessen werden speziell, nach indischem Rezept, marinierte Krebse gebraten und ausserdem Ziegenfleisch-Curry gekocht.
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