Sonntag, 11. November 2007

Malaysischer Kaviar & Rayaspezialitaeten




Anfang Oktober laed Sarodin seine ehemaligen Klassenkameraden aus seiner Zeit an der Universitaet von Yogyakarta ein. Wir sind alle mit den Vorbereitungen fuer das Essen und den Empfang beschaeftigt.

Gestern habe ich puenktlich zum Ende des Ramdans den Lattenzaun zuende gestrichen. Sardoin macht sich an die Saeuberung des Fischteiches nachdem er die Mauer mit roter Farbe ueberpinselt hat. Er schaltet den Brunnen aus und damit die Sauerstoffversorgung. Mit Buerste und Eisenwolle schrubbt er das Fischbecken sauber bis es schliesslich sehr viel suaberer wirkt. Anscheinend zu sauber, denn einer der 1000-Ringgit Fische ist tot als wir eine Stunde spaeter am Teich vorbeigehen. Auch ein verzweifelter Wiederbelebungsversuch mit sauerstoffreichem Wasser scheitert. Schon vor Monaten riet ich Sarodin die teuren Fische zu verkaufen. Aber Sarodin haengt an den Fischen, die er schon seit Jahren pflegt.

Nach und nach kommen Sarodins Freunde und sie fangen an zu essen. Ich bin fuer die Satay-Fleischstaebchen zustaendig und grille bis zum Ende der Feier 500 Spiesse. Dabei stehe ich in der heissen Mittagssonne. Mir laeuft der Schweiss den Ruecken runter. Ab und zu unterhalte ich mich mit jemanden. Richtig interessant ist eine Unterhaltung fuer mich erst, wenn ich mit einer Person ueber ein anderes Thema, als mein Austauschjahr spreche. Aber, dass ist zum Glueck immer haeufiger der Fall, weil ich schon so viele Menschen kenne.

Mbak friert den Fisch sofort ein. Am Ende des Tages kommen Busu und ihre Familie zu Besuch. Busu hat ein grosses Talent im Kuechenbereich. Wir holen den Fisch aus dem Gefrierfach. Vorsichtig scharpt Busu einzeln die hauchduennen runden Schuppen des etwa 40 cm langen Fisches herunter und faengt sie in einem Behaelter auf. Sie erklaehrt mir, dass man jede einzelne Schuppe fuer 5 RM (1 Euro) verkaufen koennte, so beliebt sei der Fisch. Auch das Fleisch selbst ist sehr kostbar.

Busu braet den Fisch und die Schuppen einzeln und ich setzte mich mit ein paar anderen Maennern um den Teller herum. Das Fischfleisch ist gewohnt lecker, aber als Laie kann ich keine besondere Qualitaet erschmecken. Die Schuppen sind auch nicht zum in die Haende klatschen koestlich. Dennoch esse ich den Fisch mit dem Hintergedanken, dass er wertvoll ist.

Waehrend dem Feiermonat Ramadan esse ich ausserdem viele andere Spezialitaeten. Leute die ein Open House veranstalten servieren auf dem Buffet meistens auch Gerichte aus ihrer Heimat. So probiere ich zum beispiel auf der Feier meiner Klassenkameradin Nasi Kerabu. Nasi Kerabu ist ein blaugefaerbter Reis ohne besonderen Geschmack und dazu noch mit unappetittlicher Farbe.

Bei meiner Gastoma essen wir Reisbrei mit rotem Zucker. Auch dieses Gericht haut mich nicht vom Hocker, obwohl ich roten Zucker beispielsweise mit Kokusnuss sehr mag. Bei Kollegen von Sarodin esse ich mehrere Sorten von Laksa. Fast jeder Bundesstaat kreierte im Laufe der Zeit ein lokale Sorte von dem Nudelsuppe Laksa. Chinesischer Einwanderer entwickelten dieses Gericht. Laksa Johor ist fuer die zugehoerige (eckelige) Fischsosse bekannt. Laksa mag ich weniger, da hier der malaysische Mut im Mixen von unterschiedlichen Geschmaeckern zu extrem ist.

Interessant sind auch immer die Suessigkeiten, die in jedem Haus auf Tischen in kleinen Doeschen aufbewahrt werden.

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