Donnerstag, 26. April 2007

Malaiisch – Die Sprache



Als ich in Deutschland war habe ich vielen erzaehlt, dass Malaiisch eine sehr einfache Sprache ist, da keine Konjugation, keine Deklination und keine Zeitenaenderung vorgenommen werden muss. Ausserdem aendern sich die Adjektive nicht, weil Substantive kein Geschlecht haben.

Dies stimmt auch alles soweit. Aber dafuer finden sich in der Grammatik hier ganz andere Regeln auf die man achten muss. Gesprochenes und geschriebenes Malaiisch sind zwei verschiedene Welten, von denen ich die zweite noch nicht beherrsche.

Beispiele dafuer ist die Veraenderung der Verben zu Adjektiven, Nomen und ueberhaupt im Text. In einer Konversation benutze ich und die Malaien eigentlich nur die „Infinitive“ (Stammform der Verben), waehrend man in einem Text, darauf achten muss, bei fast jedem Verb ein ME-, MEN- oder MENG- dem Infinitiv vorstellen muss. Man entscheidet sich fuer eines der drei Praefixe aufgrund des ersten Buchstaben des Infinitivs, wobei dieser Buchsabe dabei zum Teil durch das Praefix ersetzt wird. Dies macht es mir schwierig das Verb im Woerterbuch zu finden. Es gibt einige Ausnahmen. Ausserdem muss man bei Objekten statt der eben genannten Praefixe ein BE- oder ein BER- vorstellen.

Um ein Verb zu einem Adjektiv oder einem Nomen zu machen (kann man mit fast allen Verben) gibt es ausserdem die Prae- und Suffixe DI-, -KAN, -AN. Auch hier werden teile des Stammworts ersetzt verdoppelt und veraendert.

Ein anderer Aspekt ist, dass man im Malaiischen zum Teil anders oder haeufig einfacher denken muss. Beispiel ist das Verb „sein“, welches in fast allen europaeischen Sprachen haeufig benutzt wird. Es exsistiert im Malaiischen quasi nicht. Ausserdem gibt es verben mit „integrierter“ Richtung, oder man darf nur eine Praeposition anwenden und das gegenteilige nicht.

Das schwierige am Vokabellernen ist, dass es ueberhaupt keine Aehnlichkeiten zu einer anderen mir bekannten Sprache gibt. Jedes Wort ist komplett neu, waehrend ich bei spanischen Vokalabeln mich am Franzoesischen Wortschatz orientieren konnte. Spanisch und Franzoesisch habe ich uebrigens ziemlich verlernt, da ich kein Praxis hier habe. Ich werde aber bald anfangen, ein franzoesische Buch zu lesen.

Ich muss mich haeufig daran errinnern einfache Saetze zu bilden. In vielen Situationen kommen die Saetzte fluessig, waehrend ich bei Konversationen ueber komplexe Themen, wie das deutsche Schulsystem noch Schwierigkeiten und Luecken habe. Hoffentlich werde ich in Zukunft haeufiger muendlich verbessert.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich jeden Tag viel dazu lerne und mein Malaiisch sich stetig bessert. Malaien koennen mich auf jeden Fall verstehen und andersherum auch.

Keine Kommentare: