Sonntag, 2. September 2007

Feier




Am Sonntagmorgen komme ich voellig uebermuedet und ohne geschlafen zu haben zu Hause an. Die Vorbereitungen fuer unsere Feier sind in vollem Gange. Im Wohnzimmer sind die Sessel und Sofas zur Seite geschoben worden und auf dem Boden liegen Teppiche mit islamischen Design. Auf der Veranda ist ein Buffet aufgebaut. Es ist etwas groesser, als das Buffet bei der Feier des Chefs von Sarodin.

Nachdem ich geholfen habe, dusche ich mich und schlafe auf meinem Bett ein.

Um 1300 Uhr kommt Danial in mein Zimmer gestuerzt. Die ersten Gaeste sind da. Hastig ziehe ich mein Baju Melayu und einen Sarong an. Wo sind die Knoepfe fuer das Baju Melayu?

Zur Feier sind ausser den Kollegen von Sarodin und einigen Nachbarn nur Orang Masjid eingeladen. Orang Masjid (Mensch Moschee) sind Leute mit denen man zusammen in die Moschee geht, also Verwandte und enge Freunde.

Das Haus fuellt sich schnell. Meine Augenlieder fallen im Sekundentakt zu und deswegen schuette ich mir Kaffee ein. Mittlerweile haben sich alle im Wohnzimmer versammelt und die Koranbuecher werden ausgeteilt. Die Maenner sind zur nahen Moschee gegangen um zu beten. Als sie wiederkommen, kann nicht sofort angefangen werden zu beten, weil eine Person am telefonieren ist.

Dann fangen sie an ihre Gebete zu sprechen, was sich fuer Westler eher wie singen anhoert. Ich bereite den Grill fuer die Satay-Fleischspiesse vor. Ich habe schon 300 Satays fertig gebraten, als die Menschen aus dem Wohnzimmer kommen und anfangen zu essen.

Um 1730 sind alle gaeste, bis auf eine verwandte Familie gegangen. Aufraeumen, dann gehe ich Fussballspielen.

Um 2100 falle ich totmuede ins Bett und werde bis zum naechsten Morgen elf Stunden lang schlafen.

Samstag, 1. September 2007

50. Unabhaengigkeitstag




Ich beginne diesen Tag mit hohen Erwartungen. Heute werden in den Schule einige Schueler etwas Vorfuehren und am Abend werde ich die Festlichkeiten auf dem Dataran Merdeka Platz in Kuala Lumpur erleben koennen.

An diesem Tag bringe ich meinen Fotoapparat mit zur Schule. Unser Headprefect staucht uns zusammen und wiederholt, dass heute alles sehr ordentlich abzugehen hat.

Meine Beine werden muede. Seit schon zwei Stunden muessen sich alle totlangweilige Reden der Lehrer ueber den Erfolg und die Fortschrittlichkeit des Vaterlandes Malaysia anhoeren. Danach folgen einige nicht sehr berauschende Vorfuehrungen der Teakwondoogruppe, zwei Silatkaempfern und einer Gruppe die einen traditionellen Tanz auffuehrt.

Waehrend der Pause versammeln sich alle Prefects vor dem Schuleingang fuer ein gemeinsames Foto.

Nach der Pause wird in den einzelnen Klassen gepicknickt. Es gibt Getraenke und Suessigkeiten. Nachdem alles aufgegessen ist, gehen wir in den anderen Klassen gucken, ob es noch etwas zu ergattern gibt. Unterricht wird es heute nicht mehr geben das weiss ich jetzt schon.

Zu Hause rufe ich ein reisebuero an, um unsere Hotelzimmer auf dem Mount Kinalbalu zu buchen. Schade, die Frau am telefon sagt mir, dass das Buchungssystem fuer Januar noch nicht zur Verfuegung steht.

Am Nachmittag fahrt mich mein fieberkranker Vater zur KTM Station in Subang. Dort treffe ich die anderen AFSer aus meinem Batch und wir fahren mit einer Returnee namens Eugene zu seinem Haus in Klang.

Mit einer Gruppe von etwa 100 chinesischen Malaysiern schreiten wir auf den Platz vor dem ehemaligen Koenigspalast in Kuala Lumpur zu. Gerade haben wir uns mit unseren VIP-Paessen aus der dichten Menschenmenge geloest.

Die Fassaden der umliegenden hohen Gebaeude werden als riesige Projektionsflaechen benutzt auf denen Filme ueber die Geschichte Malaysias laufen. Die Farbenvielfalt der Banner und Gluehbirnen erreicht schon fast indischen Standard.

Meine Uhr zeigt 00:00 Uhr an, aber irgendwie scheint es stiller geworden zu sein. Keine jubelnden herumspringenden Menschen, keine stimmungsvollen emotionale Worte des anwesenden Premierministers, keine Kampfjets die ueber uns hinwegdonnern, kein Feuerwerk. Was ist hier los? Einige von uns werden unruhig. Der Premierminister ratter eine aehnliche Rede, wie von heute Morgen runter. Dann um 00:20 spricht er mit leiser, ohne Emotionen die Worte aus, die damals der erste Premierminister vor 50 Jahren aussprach: Merdeka, Merdeka, Merdeka, Merdeka! Die Menschenmenge erwiedert seine Worte.

Eugene moechte zurueck zum Bus, wo die anderen schon warten, aber ich halte ihn davon ab und sageihm, dass es hoechstwarscheinlich noch ein Feuerwerk gibt.

Meine Versuche werden nicht belohnt. Um ca. 00:40 setzt sich unsere Gruppe in bewegung und eine halbe Stunde spaeter erreichen wir den Bus.

Um 03:00 Morgens kommen wir in Klang an. Nachdem wir den groessten Teil der Gruppe abgesetzt haben, setzen wir uns in einen Mamak’s stall und staerken uns.

In dieser Nacht schlafe ich nicht, da ich viel mit den neuen Gastschuelern rede, ihnen Tipps gebe und sie dazu aufmuntere Malaiisch zu lernen.

50th Independence Day (English)




Last Thursday in the evening I met all the other students of my chapter, including the new ones of the summer batch. Eugene, a Malaysian returnee from Japan picked us up and we had an uncomfortable journey to his house, as there were ten people sitting in Eugene’s car.

Near Eugene’s house we board a bus with a group of about 100 white-dressed Chinese Malaysians. All three busses are owned by Eugene’s father. Several times we got stuck in traffic jams on our way to Dataran Merdeka, the independence square just in front of the old palace. At 0700 o’clock on that evening it was already very crowded.

The streets were decorated with lots of pictures, posters, and banners while illuminated by thousands of colorful lights and some big-scale TV screens. The surfaces of seven tall buildings, which surround the Dataran Merdeka were used as screens to project films on them. The City Council of Kuala Lumpur was even equipped with a high-quality sreen measuring some 40 meters in width and 60 meters in height.

At around 0800 pm we proceeded to the actual field, which was fenced and protected by the police. We only could enter it, because all of us were given VIP passes, because the Chinese would take part in some kind of presentation or marching.

We walked around on the huge less crowded field and had to stop every five meters, because some participants wanted to take pictures with us. A big grandstand with a screen and some huge poster of all the Malaysian prime ministers on top of it was facing the palace on the opposite site of the field.

With our small and big flags and strolling around we killed the remaining time. Some of us were confused as there was no distinct change of the program towards midnight, no countdown or something like that.

Some time after midnight the Prime Minister Dato’ Seri Abdullah Ahmad Badawi repeated the words of Tun Abdul Rahman, who announced independence exactly 50 years ago. He said “Merdeka, Merdeka, Merdeka, Merdeka” (Merdeka = Independence) with his faint voice.

Some very boring speeches in Malay and a religious Doa followed. The speeches were all alike and stressing the progress and success of Malaysia. Beside the “Merdeka”-words, the national songs and some other songs the crowd was calm and quickly bored just like me.

We said good-by to some students of the other chapters who had joined us and headed to the bus only about 30 minutes after midnight.

Back in the bus I was quite upset when I caught sight of fireworks over Dataran Merdeka, because before I tried to tell the others, that there would be a fireworks presentation.

In my opinion the marvelously announced and advertised Merdeka-Celebration was disappointing and couldn’t meet my expectations at all although we have nothing like this in Germany.