Montag, 10. September 2007

Genting Highland





Letzte Woche lud mich Jeorge zu einem Wochenendausflug nach Genting Highland ein. Jeorge ist ein spanischer Austauschschueler aus Madrid. Er wohnt waehrend seinem zwei-monatigen Aufenthalt in malaysia bei einer sehr reichen malaiischen Familie in einem Wohngebiet gehobener Klasse. Sein Austauschprogramm ist fast beendet und er wird nach seiner Verlaengerung in wenigen Tagen zurueck nach Spanien fliegen. Sein Vater arbeitet, wie mein Vater als Ethnologie-Professor. Seit drei Jahren verbringt er seine Sommerferien mit Austauschprogrammen in andere Laender. Mit ihm verstehe ich mich ausserordentlich gut.

Jedenfalls holte seine Familie mich mit ihrem Van ab. Mit von der Partie waren auch Arne (Deutschland), Stefan (Island), Claire (Frankreich), deren Gastschwester, Audrew (Schweiz), Jeorge und einige Mitglieder seiner Gastfamilie.

Im Dunkeln der Nacht windet sich unser Nissan die steile Serpentinenstrasse inmitten des Dschungels nach Genting Highland hoch. Bei jedem der zahlreichen Geschwindigkeitsbegrenzungs-Schwellen schmerzen all Knochen. Schliesslich erblicken wir nach rund zwei Stunden Fahrt den von gelblichen Lampen hell erleuchteten Gipfel und bombastische, kuehle Hotelbauten, wie ich sie noch nie im Leben gesehen habe.

Genting Highland befindet sich im Hochland, oestlich von KL und ist warscheinlich das bei Einheimischen beliebteste oder bekannteste Ausflugsziel ueberhaupt. Es ist dadurch so beliebt, da in einer Hoehe von 1800 Meter eine angenehme frische und kuehle Luft vorhanden ist.

Wir steuern ueber eine schmale Hangstrasse auf ein riesigen, verrottetn Appartmentkomplex zu. Das Gebaeude wirkt verlassen, es ist nur ein Rezeptionist anwesend.

Nach dem Abendessen, welches nur aus Maggi-Instant-Noodles bestand bitten wir unseren Fahrer uns zum Einkaufszentrum zu bringen. Der ganze Gipfel besteht aus einer verschachtelten Gebaeudeansammlung in deren Mitte sich ein Vergnuegungspark befindet. Das Einkaufszentrum zeichnet sich nur durch seine besondere Form aus. Es erstreckt sich auf Grund des Terrains auf einer grossen Flaeche und zahlreiche Stockwerke. Wir versuchen in das einzige Casino Malaysias hineinzukommen. Die Tuersteher verweigern uns jedoch den Eintritt: Erst ab 21!

Zurueck in unserem Appartment spiele ich mit ein paar Malaiien und Stefan Tischtennis, die wirklich einzige Attraktion im Haus. Um 0400 Uhr schlafe ich ein.

Um 0900 wache ich auf und staerke mich mit ein paar Portionen Corn Flakes, die Jeorges Familie mitgebracht hat. Eine eiskalte Dusche trebt mir die letzte Muedigkeit aus.

Wir machen uns auf den Weg zum Vergnuegugspark. In diesem befindet sich auch die allererste Achterbahn Malaysias. Auf der Fahrt dorthin sieht die ganze Anlage noch viel bombastischer und rustikaler aus. Die Landschaft um den Huegel ist atemberaubend. Der Vergnuegungspark dagegen nicht. Die Achterbahnen und anderen Attraktionen koennen nicht mit den Attraktionen, die ich aus Deutschland kenn, mithalten. Vielleicht liegt das an der Flaeche des Parks, die keine grossen Bauten zulaesst. Zum Park gehoert auch der erste Indoor-Vergnuegugspark der Welt.

Zum Mittagessen gehen wir wieder in das integrierte Einkaufszentrum. Es ist alles da: McDonald’s, Burger King, Starbucks und PizzaHut. Die Gerichte kosten alle etwa das doppelte vom normalen Preis in KL. Deshalb spar ich mir meinen Magen fuer das hoffentlich spendierte Abendessen. Das Naturschauspiel ist ganz klasse. Minutenlang liegt die Sichtweite nur bei ca. 30 Meter und dann klahrt es wieder auf. Als wir auf dem Freefall-Tower auf unseren Absturz warten, ist der Boden nicht sichtbar, wir befinden uns quasi in einer Wolke.

Tatsaechlich gibt uns Jeorges Familie das Abendessen im PizzaHut aus. Wir durchlaufen danach abermals das mit ueber 6000 Zimmern groesste Hotel der Welt, dessen Rezeption alles, was ich bisher gesehen habe uebertraf. Um an der rezeption drangenommen zu werden, muss man ein Ticket mit einer Nummer ziehen, die dann aufgerufen wird.

Am naechsten Morgen schnappe ich mir meine Kamera und mache eine kurze Wanderung, waehrend die Dusche belegt ist. Die Sonne strahlt. Ich steige auf einen kleinen Huegel, auf dem viele Telekommunikationsmasten installiert sind (In Malaysia betraegt die Handyrate pro Person 0,93, Singapur: 1,17).

Dann verlassen wir auch schon den Huegel auf der schoenen Serpentinenstrasse mit tollem Ausblick.

Fuer die, die noch nicht Batu Caves besucht haben, halten wir dort an und erklimmen die 272 Stufen bis zum Hoehleneingang. Das letzte Mal war ich hier, waehrend Thaipusam und da war so voll, das man sich schieben lassen musste.

Danach gehen wir in einem Golfclub chinesisch essen. Ich ahbe wieder alles probiert und bleibe bei meiner Abneigung zur chinesischen Kueche.

Den Nachmittag verbringen wir im Swimming Pool in Jeorges sehr schoener Villa. Wir haben viel Spass und schliessen den tag mit einem Abendessen (mit echtem Salat und Baguette!!!) und einem Filmabend ab. Ich finde Genting Highland nicht mehr als einen Tagesausflug wert und das nur in Hinsicht auf die tolle Natur dort.

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