Mittwoch, 22. August 2007

Penang – Freitag – Essen



Nachdem ich um 1230 uhr aus der Schule gekommen bin, packe ich meinen Rollkoffer fuer unseren fuenftaegigen Ausflug in den Norden Malaysias. Am Freitag habe ich nicht wie sonst bis 1350 Uhr Schule, sondern nur bis 1230 Uhr, damit die Muslime fuer ihr Freitagsgebet Mittags in die Moschee gehen koennen. Das tun auch die meisten und so sieht man jeden Freitag zur Mittagszeit Malayen in allen Altersklassen in Gebetskleidung (Maenner: schlafanzugaehnliches Hemd und Jeans oder Sarung, Frauen: Tauschen erst in der Moschee ihr Kopftuch durch ein weisses Ganzkoerpergewand aus), die auf dem Weg zur Moschee sind.

Alle Sachen sind gepackt und dann kommt auch schon Sarodin von der Arbeit zurueck. Nachdem er sich gestaerkt hat, setzen sich alle sieben Mitfahrenden ins vollgepackte Auto. Neben Kleidung haben wir auch Klappmatratzen, Kissen und Essen verstaut.

Wir fahren fuenf Stunden auf der Nord-Sued-Autobahn, die zur Zeit auf sechs Spuren ausgebaut wird. Der Betreiber der Autobahn PLUS Highways ist eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Unternehmen Malaysias und so sind die Autobahnen in einem aueserst guten Zustand. Schlagloecher gibt es hier ueberhaupt viel weniger, als in Deutschland. Alle malaysischen Autobahnen sind zahlungspflichtig, dass heisst man muss an Zollstellen (Toll Plaza) eine Gebuehr bezahlen.

In der Dunkelheit erreichen wir Butterworth, eine Hafenstadt im Bundesstaat Penang, die aber noch nicht auf der Insel Penang Island liegt. Die 1991 eroeffnete, 13.5 Kilometer lange Penang Bridge verbindet die Insel mit dem Festland und ist die laengste Bruecke in ganz Suedostasien. Da sie bereits seit mehreren Jahren, wie auch heute Abend, chronisch ueberlastet ist, sind die Bauarbeiten an einer zweiten 24 km langen Bruecke in vollem Gange.

Angekommen auf Pulau Pinang (Penang Island) checken wir schnell in unser Hotel in der Inselmitte ein und machen uns danach sofort auf den Weg zu einem Lokal an der Suedkueste des Eilands, um den ersten Punkt einer langen Liste von Lieblingsrestaurants meiner Eltern abzuarbeiten. Das Gericht, Spaghetti in einer waessrigen Tomatensosse mit Chillis und Shrimps schmeckt nicht umwerfend gut und deswegen geniesse ich zwei junge Kokosnuesse.

Danach geht es zu einem Strassenrestaurant im Stadteil Gelugor, der fuer seine Spezialitaet Nasi Kandar weit bekannt ist. Der Laden weigert sich, trotz langer Warteschlangen zu expandieren. Er wird ausschliesslich von muslimischen Indern betrieben. Nasi Kandar ist normaler Reis, dem viele verschiedene Curry-Sossen untergemischt werden. Er ist eine nordmalaysische Spezialitaet und wird voraussichtlich nicht eine meiner Leibspeisen werden.

In unserem Zweibett-Zimmer im vier Sterne Hotel Equatorial richten wir Schlafplaetze fuer sieben leute her, wobei die malayischen Regeln beachtet werden muessen: Ich darf nicht mit Aliza oder Mbak in einem Bett schlafen und Sarodin auch nicht mit unserer Haushaltshilfe. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass die Kinder staendig ihre Wuensche aendern, bei wem sie schlafen wollen.

Schliesslich schlafen wir ein und Sarodin faengt an zu saegen. Er ist der lauteste Schnarcher, den ich kenne.

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