Freitag, 2. November 2007

Jahresend-Ueberprufungen

Seit vorletztem Donnerstag laufen die Jahresendueberpruefen an meiner Schule. Seitdem schreiben meine Klassenkameraden, ich und alle anderen Form 4-Schueler an meiner Schule jeden Tag Schularbeiten in einem Fachbereich. Ich schreibe alle Schularbeiten mit und bin damit meines Wissens nach der einzige Austauschschueler zur Zeit, der dies macht.

Die fuer mich wichtigsten Arbeiten kamen als allererstes: Malaiisch und Morals (Ethik auf Malaiisch). Wir sitzen waehrend den Arbeiten alle an Einzeltischen und Aufsichtslehrer beobachten uns von hinten.

Die Arbeiten bestehen meistens aus mehreren „Paper“ (Boegen) die ueber den Morgen verteilt sind. So haben wir heute beispielsweise in Physik vor der Schulpause „Paper 2“ geschrieben, dessen Fragen man mit eigenen Worten beantworten und den Loesungsweg zeigen muss. Nach der Pause fahren wir mit „Paper 3“ fort, in dem wir ein Experiment uns ausdenken muessen, um ein Phaenomen zu erklaeren oder eine Rechtmaessigkeit zu verifizieren. Hierbei muessen wir strenge wissenschaftlich Vorgehensweisen beachten. Schliesslich kommt „Paper 1“ in unsere Haende. Zu etwa 50 Fragen waehlt man eine von vier vorgegebenen Antworten aus.

Die Pruefeungen fangen mit Schulbeginn an und hoeren mit dem Klingeln der Schulglocke um 1350 auf. Wir bekommen die Frageboegen ausgeteilt, duerfen aber meistens noch nicht direkt beginnen, denn haeufig werden einige Fragestellungen und Antworten korrigiert, geaendert oder gestrichen. Diese Praxis und auch das haeufig schlechte Englisch in denen die Fragen formuliert sind verwirren mich haeufig.

Die meisten Schularbeiten sind mittlerweile schwierig. Die Schwierigkeit besteht darin, dass der Unterrichtsstoff eines ganzen Schuljahres abgefragt wird. Man muss die Definitionen von Fachbegriffen auswendig wissen. Ich denke dieses System hat Vor- und Nachteile.

Da ich sehr viel gelernt habe, bin ich in der letzten Woche kaum aus dem Haus bekommen und habe prompt Fieber bekommen. Warscheinlich ist das ein Symptom dafuerr, dass das malaysische Schularbeitensystem zu anspruchsvoll ist.

Ich sehe eine truegerische Idee der Schulleitung dahinter, dass wir in der feierlichen Raya-Zeit die Arbeiten schreiben, im Gegensatz zu anderen Schulen, wo die Pruefeungen im Ramadan abgeschlossen wurden. Ich denke, dass die meisten Schueler nach den Arbeiten nicht mehr in der Schule erscheinen wuerden und meine Schulleitung genau das verhindern moechte.

Die schwierigsten Arbeiten habe ich hinter mir. Ich freue mich auf weitere Festlichkeiten und das indische Fest Deepavaali am 8. November.

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